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Johannes Esaias Nilson - Ornamental engravings
Johannes Esaias Nilson
1721 Augsburg - um 1788 Augsburg
Ornamental engravings
Each signed in the plate and with the place name Aug. V. (=Augsburg). Etchings on handmade paper. 33 sheets mounted on the upper edge behind a passe-partout (passe-partout 46.5 x 33.5 cm). Some restored, stained, trimmed, browned.
Nilson gehört zu den seinerzeit bekanntesten Augsburger Künstlern des Rokokos und nimmt auch innerhalb der Augsburger Künstlerszene eine exponierte Stellung ein. Er stammt aus einer schwedischen protestantischen Künstlerfamilie, die schon zur Geburt seit zwei Generationen in Augsburg ansässig ist. Von seinem Vater Andreas (1690-1751) erbte er nach dessen Tod die Berechtigung, als Maler in Augsburg zu arbeiten. In der Zeit hat er sich auf den Ornamentstich mit schwerpunktmäßig allegorischen und genremäßigen Inhalten spezialisiert, ursprünglich wohl noch im Auftrag Hertels, und spätestens 1765 hat er seinen eigenen Verlag gegründet. Neben seiner Verlagstätigkeit war er Direktor der protestantischen Reichsstädtischen Kunstakademie sowie Mitglied der katholischen "kayserlich Franciscischen Akademie der freien Künste und Wissenschaften" der Stadt Augsburg. All diese Auszeichnungen betonen die soziale Stellung des Künstlers in seiner Zunft.
Wieso ausgerechnet Nilson bis heute auch bei den Stechern eine hervorgehobene Stellung besitzt, liegt nicht nur an eben dieser hervorgehobenen Stellung der Zeit, sondern auch an der Rezeption der Ornamentstiche des Künstlers. Bis heute sind die Blätter Nielsons nicht nur in Ornamentstichsammlungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu finden, sondern auch noch in den Besitztümern großer Firmen. Seine Vorlagen waren vor allem in der Fayence- und Porzellanmalerei beliebt, in jeder größeren Porzellanmanufaktur der Zeit lassen sich seine Stiche nachweisen. Allein im Besitz der Firma KPM sollen weit mehr als 1000 Drucke Nilsons bis heute existieren (Gun-Dagmar Helke, Johann Esaias Nilson (1721-1788) - Augsburger Miniaturmaler, Kupferstecher, Verleger und Kunstakademiedirektor, München 2005, S. 186). Weiter wurden sie für Raumschmuck wie Tapeten und Ofengestaltungen verwendet. Hier finden sich die Anwendungsbeispiele weit über die Grenzen des Augsburger Raumes wieder, so zum Beispiel im Schloss Eggenberg in Graz, in der Bellarie in Ceske Krumlov, im Rittergut Ermlitz zwischen Leipzig und Halle oder auf Züricher Öfen in der Schweiz (eine Übersicht über die Verbreitung der Nilsonschen Motive vgl. Gun-Dagmar Helke, s.O. S.247-252).
The mixed lot consists of:Schuster 45: "Le Jardin au Village - Das Gartenwerck auf dem Land".Schuster 46: "La Musique Pastorale - Die Hirtenmusik".Schuster 47:"La Musique du Cabinet - Die Musik bei Hof"Schuster 49: "Les Charmes du Portrait - Die Wirkung der Malerei".Schuster 54: Four designs for snuffbox lids.Schuster 70: "Façon moderne dune Porte de Jardins".Schuster 72: "Project dune Grotte".Schuster 73: "Desein dune Fontaine - Orné avec les quatre Elements".Schuster 74-77: series of four sheets with designs for interior decorations ("Porte dun Salon", "Une Pendile - Orne avec les quatre Parties du Jour", "Trumeau de Glace - Orné avec les quatre parties dela Vie humaine", "La Cheminee - Orné avec les quatre parties de lanne".Schuster 78-79: the four estates ("Stand der Geistlichkeit", "Ritterstand", "Bürgerstand", "Bauernstand"). Sheet with the bourgeois and peasant classes twiceSchuster 84: "Freude in Friedenszeit".Schuster 85: "Militärischer Aufenthalt". Schuster 89: "Coridon - Amarillis / Le Contentement pastorale", design by Johann Lorenz Rugendas I (1730-1799).Schuster 90: "Atalanta - Hrn. Prof. Gottscheds deutsche Schaubühne III. Theil".Schuster 91: "Elisie -Hrn. Prof. Gottscheds deutsche Schaubühne V. Theil"Schuster 100-103: four elements ("La Terre", "LEau", "LAir", Le Feu), publisher number 19, sheets 1-4.Schuster 139: "Epitaphium", publisher number 32, sheet 2.Schuster 184 und 187: "Architectische Laubwercke nach heutiger Art zu verschiedenem Gebrauch", publisher number 50, sheets 1 and 4 (set next to each other in a passe-partout).Schuster 295: portrait of Joseph II of Austria (1741-1790).Schuster 445: "Saturnus - Venus", cartouches with attributes and busts of Venus and Saturn, publisher Johann Georg Hertel, publishing series 54, sheet 4.Schuster 451: "Der belehrte Bagaris", design by Johannes Esaias Nilson, engraver Jacob Gottlieb Thelot (1711-1775), publisher Johann Georg Hertel, publishing series 15, sheet 2.Schuster 456 and 457: Greek philosophers, "Lycurgus" and "Pythagoras", design Johann Esaias Nilson, engraver Sigmund Balthasar Setletzky, publisher Johann Georg Hertel, publishing series 25, sheets 1 and 2.Schuster 458: "Abdolominus", design by Johannes Esaias Nilson, engraver Sigmund Balthasar Setletzky, publisher Johann Georg Hertel, publishing series 30, sheet 1.Schuster 459: "Polycrates", design by Johannes Esaias Nilson, engraver Sigmund Balthasar Setletzky, publisher Johann Georg Hertel, publishing series 30, sheet 2.Schuster 462-463: "Die Freiheit - Libertas" and "Die Gefangenschaft - Captivitas", engraved by Johannes Esaias Nilson, publisher Johann Georg Hertel, publishing series 65, sheets 1 and 2.Schuster 465: "Solitudo est Vita [.]", engraved by Johannes Esaias Nilson, publisher Johann Georg Hertel.
Provenienz: estate of Dr. Alexander Eugen, Duke of Württemberg (1933-2024).
Literatur: Schuster, Marianne, Johann Esaias Nilson - ein Kupferstecher des süddeutschen Rokoko 1721 - 1788, Munich 1936.
Johannes Esaias Nilson
1721 Augsburg - um 1788 Augsburg
Ornamentstiche
37 Radierungen. Jew. in Platte signiert und Ortsbezeichnung Aug. V. (=Augsburg). Radierungen auf Bütten. Verschiedene Maße cm. 33 Blätter an Oberkante hinter Passepartout montiert (Passepartout 46,5 x 33,5 cm). Tlw. rest., fleckig, beschnitten, gebräunt.
Nilson gehört zu den seinerzeit bekanntesten Augsburger Künstlern des Rokokos und nimmt auch innerhalb der Augsburger Künstlerszene eine exponierte Stellung ein. Er stammt aus einer schwedischen protestantischen Künstlerfamilie, die schon zur Geburt seit zwei Generationen in Augsburg ansässig ist. Von seinem Vater Andreas (1690-1751) erbte er nach dessen Tod die Berechtigung, als Maler in Augsburg zu arbeiten. In der Zeit hat er sich auf den Ornamentstich mit schwerpunktmäßig allegorischen und genremäßigen Inhalten spezialisiert, ursprünglich wohl noch im Auftrag Hertels, und spätestens 1765 hat er seinen eigenen Verlag gegründet. Neben seiner Verlagstätigkeit war er Direktor der protestantischen Reichsstädtischen Kunstakademie sowie Mitglied der katholischen "kayserlich Franciscischen Akademie der freien Künste und Wissenschaften" der Stadt Augsburg. All diese Auszeichnungen betonen die soziale Stellung des Künstlers in seiner Zunft.
Wieso ausgerechnet Nilson bis heute auch bei den Stechern eine hervorgehobene Stellung besitzt, liegt nicht nur an eben dieser hervorgehobenen Stellung der Zeit, sondern auch an der Rezeption der Ornamentstiche des Künstlers. Bis heute sind die Blätter Nielsons nicht nur in Ornamentstichsammlungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu finden, sondern auch noch in den Besitztümern großer Firmen. Seine Vorlagen waren vor allem in der Fayence- und Porzellanmalerei beliebt, in jeder größeren Porzellanmanufaktur der Zeit lassen sich seine Stiche nachweisen. Allein im Besitz der Firma KPM sollen weit mehr als 1000 Drucke Nilsons bis heute existieren (Gun-Dagmar Helke, Johann Esaias Nilson (1721-1788) - Augsburger Miniaturmaler, Kupferstecher, Verleger und Kunstakademiedirektor, München 2005, S. 186). Weiter wurden sie für Raumschmuck wie Tapeten und Ofengestaltungen verwendet. Hier finden sich die Anwendungsbeispiele weit über die Grenzen des Augsburger Raumes wieder, so zum Beispiel im Schloss Eggenberg in Graz, in der Bellarie in Ceske Krumlov, im Rittergut Ermlitz zwischen Leipzig und Halle oder auf Züricher Öfen in der Schweiz (eine Übersicht über die Verbreitung der Nilsonschen Motive vgl. Gun-Dagmar Helke, s.O. S.247-252).
Das Konvolut besteht aus: Schuster 45: "Le Jardin au Village - Das Gartenwerck auf dem Land". Schuster 46: "La Musique Pastorale - Die Hirtenmusik". Schuster 47:"La Musique du Cabinet - Die Musik bei Hof" Schuster 49: "Les Charmes du Portrait - Die Wirkung der Malerei". Schuster 54: Vier Entwürfe von Tabatiere-Deckeln. Schuster 70: "Façon moderne dune Porte de Jardins". Schuster 72: "Project dune Grotte". Schuster 73: "Desein dune Fontaine - Orné avec les quatre Elements". Schuster 74-77: Folge von vier Blättern mit Entwürfen für Innendekorationen ("Porte dun Salon", "Une Pendile - Orne avec les quatre Parties du Jour", "Trumeau de Glace - Orné avec les quatre parties dela Vie humaine", "La Cheminee - Orné avec les quatre parties de lanne". Schuster 78-79: Die Vier Stände ("Stand der Geistlichkeit", "Ritterstand", "Bürgerstand", "Bauernstand"). Blatt mit Bürgerstand und Bauernstand doppelt. Schuster 84: "Freude in Friedenszeit". Schuster 85: "Militärischer Aufenthalt". Schuster 89: "Coridon - Amarillis / Le Contentement pastorale", Entwurf Johann Lorenz Rugendas I (1730-1799). Schuster 90: "Atalanta - Hrn. Prof. Gottscheds deutsche Schaubühne III. Theil". Schuster 91: "Elisie -Hrn. Prof. Gottscheds deutsche Schaubühne V. Theil" Schuster 100-103: Vier Elemente ("La Terre", "LEau", "LAir", Le Feu), Verlagsnummer 19, Blatt 1-4. Schuster 139: "Epitaphium", Verlagsnummer 32, Blatt 2. Schuster 184 und 187: "Architectische Laubwercke nach heutiger Art zu verschiedenem Gebrauch", Verlagsnummer 50, Blatt 1 und 4 (nebeneinander in einem Passepartout eingearbeitet). Schuster 295: Bildnis Joseph II. von Österreich (1741-1790). Schuster 445: "Saturnus - Venus", Kartuschen mit Attributen und Büsten von Venus und Saturn, Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 54, Blatt 4. Schuster 451: "Der belehrte Bagaris", Entwurf Johannes Esaias Nilson, Stecher Jacob Gottlieb Thelot (1711-1775), Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 15, Blatt 2. Schuster 456 und 457: Griechische Philosophen, "Lycurgus" und "Pythagoras", Entwurf Johann Esaias Nilson, Stecher Sigmund Balthasar Setletzky, Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 25, Blatt 1 und 2. Schuster 458: "Abdolominus", Entwurf Johannes Esaias Nilson, Stecher Sigmund Balthasar Setletzky, Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 30, Blatt 1. Schuster 459: "Polycrates", Entwurf Johannes Esaias Nilson, Stecher Sigmund Balthasar Setletzky, Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 30, Blatt 2. Schuster 462-463: "Die Freiheit - Libertas" und "Die Gefangenschaft - Captivitas", gestochen von Johannes Esaias Nilson, Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 65, Blatt 1 und 2. Schuster 465: "Solitudo est Vita [.]", gestochen von Johannes Esaias Nilson, Verleger Johann Georg Hertel.
Provenienz: Nachlass von Dr. Alexander Eugen Herzog von Württemberg (1933-2024).
Literatur: Schuster, Marianne, Johann Esaias Nilson - ein Kupferstecher des süddeutschen Rokoko 1721 - 1788, München 1936.
Johannes Esaias Nilson
1721 Augsburg - um 1788 Augsburg
Ornamental engravings
Each signed in the plate and with the place name Aug. V. (=Augsburg). Etchings on handmade paper. 33 sheets mounted on the upper edge behind a passe-partout (passe-partout 46.5 x 33.5 cm). Some restored, stained, trimmed, browned.
Nilson gehört zu den seinerzeit bekanntesten Augsburger Künstlern des Rokokos und nimmt auch innerhalb der Augsburger Künstlerszene eine exponierte Stellung ein. Er stammt aus einer schwedischen protestantischen Künstlerfamilie, die schon zur Geburt seit zwei Generationen in Augsburg ansässig ist. Von seinem Vater Andreas (1690-1751) erbte er nach dessen Tod die Berechtigung, als Maler in Augsburg zu arbeiten. In der Zeit hat er sich auf den Ornamentstich mit schwerpunktmäßig allegorischen und genremäßigen Inhalten spezialisiert, ursprünglich wohl noch im Auftrag Hertels, und spätestens 1765 hat er seinen eigenen Verlag gegründet. Neben seiner Verlagstätigkeit war er Direktor der protestantischen Reichsstädtischen Kunstakademie sowie Mitglied der katholischen "kayserlich Franciscischen Akademie der freien Künste und Wissenschaften" der Stadt Augsburg. All diese Auszeichnungen betonen die soziale Stellung des Künstlers in seiner Zunft.
Wieso ausgerechnet Nilson bis heute auch bei den Stechern eine hervorgehobene Stellung besitzt, liegt nicht nur an eben dieser hervorgehobenen Stellung der Zeit, sondern auch an der Rezeption der Ornamentstiche des Künstlers. Bis heute sind die Blätter Nielsons nicht nur in Ornamentstichsammlungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu finden, sondern auch noch in den Besitztümern großer Firmen. Seine Vorlagen waren vor allem in der Fayence- und Porzellanmalerei beliebt, in jeder größeren Porzellanmanufaktur der Zeit lassen sich seine Stiche nachweisen. Allein im Besitz der Firma KPM sollen weit mehr als 1000 Drucke Nilsons bis heute existieren (Gun-Dagmar Helke, Johann Esaias Nilson (1721-1788) - Augsburger Miniaturmaler, Kupferstecher, Verleger und Kunstakademiedirektor, München 2005, S. 186). Weiter wurden sie für Raumschmuck wie Tapeten und Ofengestaltungen verwendet. Hier finden sich die Anwendungsbeispiele weit über die Grenzen des Augsburger Raumes wieder, so zum Beispiel im Schloss Eggenberg in Graz, in der Bellarie in Ceske Krumlov, im Rittergut Ermlitz zwischen Leipzig und Halle oder auf Züricher Öfen in der Schweiz (eine Übersicht über die Verbreitung der Nilsonschen Motive vgl. Gun-Dagmar Helke, s.O. S.247-252).
The mixed lot consists of:Schuster 45: "Le Jardin au Village - Das Gartenwerck auf dem Land".Schuster 46: "La Musique Pastorale - Die Hirtenmusik".Schuster 47:"La Musique du Cabinet - Die Musik bei Hof"Schuster 49: "Les Charmes du Portrait - Die Wirkung der Malerei".Schuster 54: Four designs for snuffbox lids.Schuster 70: "Façon moderne dune Porte de Jardins".Schuster 72: "Project dune Grotte".Schuster 73: "Desein dune Fontaine - Orné avec les quatre Elements".Schuster 74-77: series of four sheets with designs for interior decorations ("Porte dun Salon", "Une Pendile - Orne avec les quatre Parties du Jour", "Trumeau de Glace - Orné avec les quatre parties dela Vie humaine", "La Cheminee - Orné avec les quatre parties de lanne".Schuster 78-79: the four estates ("Stand der Geistlichkeit", "Ritterstand", "Bürgerstand", "Bauernstand"). Sheet with the bourgeois and peasant classes twiceSchuster 84: "Freude in Friedenszeit".Schuster 85: "Militärischer Aufenthalt". Schuster 89: "Coridon - Amarillis / Le Contentement pastorale", design by Johann Lorenz Rugendas I (1730-1799).Schuster 90: "Atalanta - Hrn. Prof. Gottscheds deutsche Schaubühne III. Theil".Schuster 91: "Elisie -Hrn. Prof. Gottscheds deutsche Schaubühne V. Theil"Schuster 100-103: four elements ("La Terre", "LEau", "LAir", Le Feu), publisher number 19, sheets 1-4.Schuster 139: "Epitaphium", publisher number 32, sheet 2.Schuster 184 und 187: "Architectische Laubwercke nach heutiger Art zu verschiedenem Gebrauch", publisher number 50, sheets 1 and 4 (set next to each other in a passe-partout).Schuster 295: portrait of Joseph II of Austria (1741-1790).Schuster 445: "Saturnus - Venus", cartouches with attributes and busts of Venus and Saturn, publisher Johann Georg Hertel, publishing series 54, sheet 4.Schuster 451: "Der belehrte Bagaris", design by Johannes Esaias Nilson, engraver Jacob Gottlieb Thelot (1711-1775), publisher Johann Georg Hertel, publishing series 15, sheet 2.Schuster 456 and 457: Greek philosophers, "Lycurgus" and "Pythagoras", design Johann Esaias Nilson, engraver Sigmund Balthasar Setletzky, publisher Johann Georg Hertel, publishing series 25, sheets 1 and 2.Schuster 458: "Abdolominus", design by Johannes Esaias Nilson, engraver Sigmund Balthasar Setletzky, publisher Johann Georg Hertel, publishing series 30, sheet 1.Schuster 459: "Polycrates", design by Johannes Esaias Nilson, engraver Sigmund Balthasar Setletzky, publisher Johann Georg Hertel, publishing series 30, sheet 2.Schuster 462-463: "Die Freiheit - Libertas" and "Die Gefangenschaft - Captivitas", engraved by Johannes Esaias Nilson, publisher Johann Georg Hertel, publishing series 65, sheets 1 and 2.Schuster 465: "Solitudo est Vita [.]", engraved by Johannes Esaias Nilson, publisher Johann Georg Hertel.
Provenienz: estate of Dr. Alexander Eugen, Duke of Württemberg (1933-2024).
Literatur: Schuster, Marianne, Johann Esaias Nilson - ein Kupferstecher des süddeutschen Rokoko 1721 - 1788, Munich 1936.
Johannes Esaias Nilson
1721 Augsburg - um 1788 Augsburg
Ornamentstiche
37 Radierungen. Jew. in Platte signiert und Ortsbezeichnung Aug. V. (=Augsburg). Radierungen auf Bütten. Verschiedene Maße cm. 33 Blätter an Oberkante hinter Passepartout montiert (Passepartout 46,5 x 33,5 cm). Tlw. rest., fleckig, beschnitten, gebräunt.
Nilson gehört zu den seinerzeit bekanntesten Augsburger Künstlern des Rokokos und nimmt auch innerhalb der Augsburger Künstlerszene eine exponierte Stellung ein. Er stammt aus einer schwedischen protestantischen Künstlerfamilie, die schon zur Geburt seit zwei Generationen in Augsburg ansässig ist. Von seinem Vater Andreas (1690-1751) erbte er nach dessen Tod die Berechtigung, als Maler in Augsburg zu arbeiten. In der Zeit hat er sich auf den Ornamentstich mit schwerpunktmäßig allegorischen und genremäßigen Inhalten spezialisiert, ursprünglich wohl noch im Auftrag Hertels, und spätestens 1765 hat er seinen eigenen Verlag gegründet. Neben seiner Verlagstätigkeit war er Direktor der protestantischen Reichsstädtischen Kunstakademie sowie Mitglied der katholischen "kayserlich Franciscischen Akademie der freien Künste und Wissenschaften" der Stadt Augsburg. All diese Auszeichnungen betonen die soziale Stellung des Künstlers in seiner Zunft.
Wieso ausgerechnet Nilson bis heute auch bei den Stechern eine hervorgehobene Stellung besitzt, liegt nicht nur an eben dieser hervorgehobenen Stellung der Zeit, sondern auch an der Rezeption der Ornamentstiche des Künstlers. Bis heute sind die Blätter Nielsons nicht nur in Ornamentstichsammlungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu finden, sondern auch noch in den Besitztümern großer Firmen. Seine Vorlagen waren vor allem in der Fayence- und Porzellanmalerei beliebt, in jeder größeren Porzellanmanufaktur der Zeit lassen sich seine Stiche nachweisen. Allein im Besitz der Firma KPM sollen weit mehr als 1000 Drucke Nilsons bis heute existieren (Gun-Dagmar Helke, Johann Esaias Nilson (1721-1788) - Augsburger Miniaturmaler, Kupferstecher, Verleger und Kunstakademiedirektor, München 2005, S. 186). Weiter wurden sie für Raumschmuck wie Tapeten und Ofengestaltungen verwendet. Hier finden sich die Anwendungsbeispiele weit über die Grenzen des Augsburger Raumes wieder, so zum Beispiel im Schloss Eggenberg in Graz, in der Bellarie in Ceske Krumlov, im Rittergut Ermlitz zwischen Leipzig und Halle oder auf Züricher Öfen in der Schweiz (eine Übersicht über die Verbreitung der Nilsonschen Motive vgl. Gun-Dagmar Helke, s.O. S.247-252).
Das Konvolut besteht aus: Schuster 45: "Le Jardin au Village - Das Gartenwerck auf dem Land". Schuster 46: "La Musique Pastorale - Die Hirtenmusik". Schuster 47:"La Musique du Cabinet - Die Musik bei Hof" Schuster 49: "Les Charmes du Portrait - Die Wirkung der Malerei". Schuster 54: Vier Entwürfe von Tabatiere-Deckeln. Schuster 70: "Façon moderne dune Porte de Jardins". Schuster 72: "Project dune Grotte". Schuster 73: "Desein dune Fontaine - Orné avec les quatre Elements". Schuster 74-77: Folge von vier Blättern mit Entwürfen für Innendekorationen ("Porte dun Salon", "Une Pendile - Orne avec les quatre Parties du Jour", "Trumeau de Glace - Orné avec les quatre parties dela Vie humaine", "La Cheminee - Orné avec les quatre parties de lanne". Schuster 78-79: Die Vier Stände ("Stand der Geistlichkeit", "Ritterstand", "Bürgerstand", "Bauernstand"). Blatt mit Bürgerstand und Bauernstand doppelt. Schuster 84: "Freude in Friedenszeit". Schuster 85: "Militärischer Aufenthalt". Schuster 89: "Coridon - Amarillis / Le Contentement pastorale", Entwurf Johann Lorenz Rugendas I (1730-1799). Schuster 90: "Atalanta - Hrn. Prof. Gottscheds deutsche Schaubühne III. Theil". Schuster 91: "Elisie -Hrn. Prof. Gottscheds deutsche Schaubühne V. Theil" Schuster 100-103: Vier Elemente ("La Terre", "LEau", "LAir", Le Feu), Verlagsnummer 19, Blatt 1-4. Schuster 139: "Epitaphium", Verlagsnummer 32, Blatt 2. Schuster 184 und 187: "Architectische Laubwercke nach heutiger Art zu verschiedenem Gebrauch", Verlagsnummer 50, Blatt 1 und 4 (nebeneinander in einem Passepartout eingearbeitet). Schuster 295: Bildnis Joseph II. von Österreich (1741-1790). Schuster 445: "Saturnus - Venus", Kartuschen mit Attributen und Büsten von Venus und Saturn, Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 54, Blatt 4. Schuster 451: "Der belehrte Bagaris", Entwurf Johannes Esaias Nilson, Stecher Jacob Gottlieb Thelot (1711-1775), Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 15, Blatt 2. Schuster 456 und 457: Griechische Philosophen, "Lycurgus" und "Pythagoras", Entwurf Johann Esaias Nilson, Stecher Sigmund Balthasar Setletzky, Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 25, Blatt 1 und 2. Schuster 458: "Abdolominus", Entwurf Johannes Esaias Nilson, Stecher Sigmund Balthasar Setletzky, Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 30, Blatt 1. Schuster 459: "Polycrates", Entwurf Johannes Esaias Nilson, Stecher Sigmund Balthasar Setletzky, Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 30, Blatt 2. Schuster 462-463: "Die Freiheit - Libertas" und "Die Gefangenschaft - Captivitas", gestochen von Johannes Esaias Nilson, Verleger Johann Georg Hertel, Verlagsserie 65, Blatt 1 und 2. Schuster 465: "Solitudo est Vita [.]", gestochen von Johannes Esaias Nilson, Verleger Johann Georg Hertel.
Provenienz: Nachlass von Dr. Alexander Eugen Herzog von Württemberg (1933-2024).
Literatur: Schuster, Marianne, Johann Esaias Nilson - ein Kupferstecher des süddeutschen Rokoko 1721 - 1788, München 1936.
March-Auction and Ducal Treasures – Noble Sale. From the House of Württemberg (LOTS 1000–1420) (LOT 1000-1420)
Sale Date(s)
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Beispiele für Kunsttrasporteure und Speditionen / Examples of art transports and shipping companies.
https://www.m2logistik.de (International)
skynetworldwide.de (International)
https://kunstsped.de (National)
https://moviiu.com/de (Paintings International)
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- Die NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG (im folgenden »Versteigerer«) versteigert öffentlich im Namen und für Rechnung der Einlieferer (Vermittlerstatus). Die Versteigerung ist freiwillig.
- Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Mindestzuschlagspreise (Limite).
- Jeder Bieter kauft im eigenen Namen und auf eigene Rechnung, es sei denn, er weist vor dem Zuschlag eine Vertretungsvollmacht nach. Schriftliche oder telefonische Gebote müssen spätestens 24 Stunden vor der Auktion vorliegen und den Gegenstand unter Aufführung der Katalognummer und des gebotenen Preises, der sich als Zuschlagsbetrag ohne Aufgeld und Umsatzsteuer versteht, benennen; Unklarheiten oder Ungenauigkeiten gehen zu Lasten des Bieters; im Zweifel gilt die Katalognummer. Bei telefonischen Geboten kann nicht dafür eingestanden werden, dass eine Verbindung zustande kommt. Für Telefonbieter ist der Schätzpreis das Mindestgebot. Aufgrund der rechtlichen Unsicherheiten kann für die Berücksichtigung von Geboten per E-Mail keine Haftung übernommen werden.
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- Der Versteigerer/Einlieferer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Hat der Versteigerer ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und hat dies der Bieter sofort beanstandet oder bestehen sonst Zweifel über den Zuschlag, kann der Versteigerer bis zum Abschluss der Auktion nach seiner Wahl den Zuschlag zugunsten eines bestimmten Bieters wiederholen oder den Gegenstand erneut ausbieten. In diesen Fällen erlischt der vorangegangene Zuschlag. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer/Einlieferer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.
- Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann unter Vorbehalt zuschlagen, insbesondere dann, wenn das vom Einlieferer genannte Limit nicht erreicht ist. In diesem Fall ist der Bieter auf die Dauer von drei Wochen an sein Gebot gebunden. Erhält er nicht innerhalb dieser Frist die vorbehaltlose Annahme seines Gebots, so erlischt der Zuschlag. Wird das Gebot nicht angenommen oder bietet jemand das Limit, kann der Gegenstand ohne Rückfrage bei dem Bieter des Vorbehalts an einen höher Bietenden abgegeben werden. Es ist Sache des Vorbehaltsbieters, sich über die Genehmigung seines Gebots zu informieren. Für das Wirksamwerden des Zuschlags genügt die Absendung der Benachrichtigung an die vom Bieter genannte Adresse.
- Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung; mit seiner Erteilung geht die Gefahr für nicht zu vertretende Beschädigungen, Verluste, Verwechslungen etc. der versteigerten Sache auf den Ersteigerer über, der auch die Lasten trägt. Das Risiko der Ausfuhrgenehmigung bzw. ihrer Erteilung liegt beim Käufer.
- a) Es wird, je nach Vorgabe des Kommittenten, differenz- oder regelbesteuert verkauft. Bei Differenzbesteuerung gem. §25a UStG wird auf den Zuschlagspreis bis einschließlich € 200.000 ein Aufgeld von 30% und auf den überschreitenden Betrag ein Aufgeld von 27% erhoben, in denen die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist. Für Katalogpositionen, die mit einem * gekennzeichnet sind, erfolgt eine Regelbesteuerung, bei der auf den Zuschlagspreis bis einschließlich € 200.000 ein Aufgeld von 25% und auf den überschreitenden Betrag ein Aufgeld von 22% erhoben wird. Auf den Zuschlagspreis und das Aufgeld wird sodann die gesetzliche Umsatzsteuer hinzugerechnet und separat ausgewiesen.
b) Unabhängig von der Besteuerungsart wird auf den Rechnungsbetrag eine evtl. anfallende Folgerechtsumlage hinzugerechnet. Diese ist nach § 26 UrhG normiert.
c)Für das Live-Bieten über Drittanbieterplattformen fallen zusätzliche Gebühren an. Über diese wird der Bieter auf den Seiten dieser Internetportale u.a.. in den Zusatzinformationen zur Auktion und dem Los informiert. Mit der Abgabe eines Live-Bieten Gebots über die jeweilige Plattform akzeptiert der Bieter die anfallenden Gebühren, die NEUMEISTER bei einem erfolgreichen Gebot mit in Rechnung stellt.
d) Werden die ersteigerten Gegenstände vom Käufer an eine Adresse in Drittländern (außerhalb der EU) ausgeführt, wird diesem die gezahlte Mehrwertsteuer erstattet, sobald der Käufer dem Versteigerer den Ausfuhrnachweis vorgelegt hat. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten. - Zahlungen sind in bar in EUR (€) an den Versteigerer zu leisten. Alle Arten unbarer Zahlungen werden nur aufgrund besonderer Vereinbarung erfüllungshalber angenommen; für rechtzeitige Vorlegung, Protestierung, Benachrichtigung oder Zurückleitung nicht eingelöster Zahlungen/Zahlungsmittel haftet der Versteigerer/Einlieferer nicht. Hat sich der Versteigerer mit unbarer Zahlung einverstanden erklärt, gehen alle dadurch ausgelösten Kosten, Steuern und Gebühren der Zahlung (inkl. der dem Versteigerer abgezogenen Bankspesen) zu Lasten des Käufers. Der Versteigerer/Einlieferer ist nicht verpflichtet, den ersteigerten Gegenstand vor Bezahlung (bei unbarer Zahlung erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift) aller vom Käufer geschuldeten Beträge herauszugeben. Das Eigentum bleibt bis zur Erfüllung aller im Zeitpunkt des Zuschlags gegen den Käufer bestehenden Forderungen des Versteigerers/Einlieferers vorbehalten. Der Käufer kann gegenüber dem Versteigerer/Einlieferer nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen aufrechnen. Zurückbehaltungsrechte des Käufers sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf dem selben Vertragsverhältnis beruhen.
- Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1% je angebrochenem Monat berechnet. Der Versteigerer/Einlieferer kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach erfolglosem Ablauf einer angemessenen Nachfristsetzung Schadensersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Schadensersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat. Zu einem neuen Gebot wird der Käufer nicht zugelassen und hat auf einen Mehrerlös keinen Anspruch.
- Der Käufer ist verpflichtet, seine Erwerbung unverzüglich nach der Auktion abzuholen. Gerät er mit dieser Verpflichtung in Verzug und erfolgt die Abholung trotz Mahnung nicht, kann der Versteigerer/Einlieferer Verzugsschadenersatz verlangen mit der Maßgabe, dass er den Gegenstand nochmals versteigern und seinen Schaden in derselben Weise wie beim Zahlungsverzug berechnen kann. Ab dem Zuschlag lagert der versteigerte Gegenstand auf Rechnung und Gefahr des Käufers beim Versteigerer, der berechtigt aber nicht verpflichtet ist, eine Versicherung zu Lasten des Käufers abzuschließen oder sonstige wertsichernde Maßnahmen zu ergreifen. Er darf jederzeit nicht abgeholte Objekte im Namen und auf Rechnung des Käufers bei einem Dritten einlagern. Bei einer Selbsteinlagerung durch den Versteigerer kann dieser die Zahlung eines üblichen Lagerentgelts (zzgl. Bearbeitungskosten) verlangen. Der Versand erfolgt nur auf Wunsch und nach den Anweisungen des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
- Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion besichtigt und geprüft werden. Sie sind gebraucht und werden ohne Haftung des Versteigerers/Einlieferers für Sachmängel und unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zugeschlagen. Die Katalogangaben, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, sind keine Garantien im Rechtssinne (§§ 434 ff. BGB) und dienen ausschließlich der Information; sie werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Gleiches gilt für Auskünfte jeglicher Art (Zustandsbeschreibung), sei es mündlich oder schriftlich. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen; alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlags befinden.
- Der Versteigerer/Einlieferer verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von Katalogbeschreibungen, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb einer Verjährungsfrist von einem Jahr nach dem Zeitpunkt des Zuschlags in begründeter Weise vorgetragen werden, erstattet der Versteigerer dem Käufer ausschließlich den Kaufpreis, jedoch keine sonstigen dem Käufer entstandenen Kosten und Aufwendungen. Im Übrigen ist eine Haftung des Versteigerers/Einlieferers wegen Mängeln ausgeschlossen.
- Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften sind ausgeschlossen, sofern der Einlieferer, der Versteigerer, seine gesetzlichen Vertreter, Arbeitnehmer, Erfüllungs- oder Verrichtungsgehilfen nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt; im Übrigen gilt Ziffer 12.
- Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist München. Es gilt deutsches Recht. Das UN-Übereinkommen über Verträge über den internationalen Warenkauf vom 11.04.1980 (CISG; BGBl 89 II) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Die unwirksame ist durch eine wirksame zu ersetzen, die dem wirtschaftlichen Gehalt und Zweck der unwirksamen Bestimmung am nächsten kommt.
- Diese Versteigerungsbedingungen gelten entsprechend auch für den nachträglichen freihändigen Verkauf von Gegenständen durch den Versteigerer/Einlieferer an einen Erwerber.